Einst Nachschlagewerk regt die heutige Lektüre des Adressbuches die Phantasie an: ferne Namen und Bezeichnungen lassen die Gedanken vagabundieren oder wer mag sich nicht die prosperierende Hansestadt Hamburg in den buntesten Bilder vorstellen, wenn er in dem Adressbuch vom „beeidigten Kohlemesser“, „Rathausschließer“, „Austernhändler“, „Gewürz- und Fettwarenhändler“, „Uniformschneider“ oder „Heildiener und Leichdornoperateur“, „Blutegelhändler“ oder dem „Consul Seiner Majestät des Schah von Persien“ liest? Auf über 1000 Seiten verzeichnet das Adressbuch Einwohner Hamburgs und Altonas: geordnet nach Straßennahmen sowie nach ihrem Gewerbe, mit Angabe ihres Standes und ihrer Wohnung. Ebenso werden die Eigentümer aller Gebäude genannt. Verzeichnet sind ebenso administrative Adressen, Beamte, Gesandte, Konsuln, Versammlungsorte, Stiftungen, Vereine Institute, Bibliothek, Schulen, Sehenswürdigekeiten, Fahrpläne der Eisenbahn u.v.m — nahezu der gesamte Stadtkosmos der Hansestadt gebannt in Listen und Aufstellungen.