In unserer Ausstellung Romantisch gesehen zeigen wir im Bild den Blick des Menschen auf die Natur, mit all ihren Facetten, vom Idyll eines Gebirgssees, über erhabene monumentale Felsformationen oder brausendes, tosendes und schäumendes Meer, bis hin zu einem unendlich weiten nächtlichen Sternenhimmel, gemalt vom Caspar David Friedrich-Preisträger Clemens Tremmel. In der Schönheit der vom Künstler geschaffenen Landschaften, dem Farbenreichtum, wird immer auch die zerstörerische Kraft der Natur sichtbar, wie schon bei Caspar David Friedrich. Die berühmte „Friedrichssche“ Rückenfigur finden wir als Hommage bei Gerhard Ausborn.
Dass die Farbe Blau als Ausdrucksmittel für Grenzenlosigkeit in der Bewegung der Romantik zum Einsatz kommt, erleben wir im Werk der Künstlerin Ramona Czygan. Mit ihr betrachten wir die Natur durch einen blauen Filter. Die von Novalis in der romantischen Literatur hervorgehobene blaue Blume, Symbol für die Sehnsucht nach der Ferne, präsentieren uns in ihrer Malerei, Helena Parada Kim mit iris sibirica und Klaus Fußmann mit Anemone. Sehnsuchts- und Rückzugsort, an dem Heil- und Unheilvolles parallel laufen, bildet der Wald, märchenumwoben, ein zentrales Thema in der Romantik. Die Einsamkeit in den lichtdurchfluteten Blätterzelten, so filigran in Bleistift gezeichnet, stellt kein anderer besser dar, als der Künstler Peter Wels. Himmelsleuchten und Horizonte durch die rosarote Brille gesehen, liefern uns in ihrer Kunst, Maximilian Rödel und Sibylle Prange, während Friedel Anderson innehält im Mondlicht, dass durch sein Fenster fällt. So wählt er sein Motiv, setzt es künstlerisch um.