Hermann Hesse

Dass Hermann Hesse nicht nur Schriftsteller, sondern auch bildender Künstler war, ist nur Wenigen bekannt. Zu Malen begann er als Autodidakt erst mit 40 Jahren und schuf ein umfangreiches Werk an farbintensiven, kleinformatigen Aquarellen sowie an Gedichtillustrationen. Thematisch konzentriert er sich auf Landschaftsdarstellungen seiner italienischen Wahlheimat im Tessin. 1919 hatte sich der in Calw, im Schwarzwald, geborene Hesse im Dörfchen Montagnola, oberhalb des Luganer Sees, niedergelassen. Hier entstehen auf Wanderungen Bleistiftskizzen oder kleine Aquarelle der Umgebung. Bis heute begehrt sind aber vor allem auch seine illustrierten Handschriften von Gedichtzyklen. Sie veranschaulichen, dass für Hesse Malen und Schreiben nun fast gleichwertig nebeneinander hergehen, sich durchdringen und gegenseitig befruchten.
geb. 1877 in Calw; gest. 1962 in Montagnola 

Hermann Hesse zählt zu den meistverkauftesten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts und erhielt 1946 den Literaturnobelpreis.

1877 in Calw/Württemberg geboren

1895-1898 Buchhändlerlehre in Tübingen

1896 Erste Gedichtspublikationen

1899 Übersiedlung nach Basel, Fortsetzung der Lehre

bis 1903 Ausbildung im Antiquariatsbuchhandel

1904 Tätigkeit als freier Schriftsteller und Mitarbeiter an mehreren Zeitschriften

1915 Im Dienst der „Deutschen Gefangenenfürsorge“ in Bern, Aufbau eines eigenen Verlages für deutsche Kriegsgefangene (1917), zahlreiche Mahnrufe gegen den Völkerhass

1916-17 Nach Nervenkrise Psychotherapie bei Dr. Lang. Hesse beginnt zu malen

1920 Erste Ausstellung der Aquarelle Hesses in der Kunsthalle Basel/Schweiz

1936 Pressekampagne gegen Hesse in Deutschland, wo er spätestens 1939, seit Kriegsbeginn, als „unerwünschter Autor“ gilt

1946 Nobelpreis für Literatur und Goethe-Preis

1955 Friedenspreis des Deutschen Buchhändler-Verbandes

1956 Stiftung des Hermann-Hesse-Preises

1962 Am 9. August verstirbt Hermann Hesse in Montagnola, Tessin/Schweiz

Enquiry