Aquarelle, illustrierte Gedichte, Autographen und kostbare Buchausgaben
Das Produzieren mit Feder und Pinsel ist für mich
der Wein, dessen Rauschen das Leben so weit wärmt und hübsch macht, daß es zu
tragen ist.
Hermann Hesse
Wie vor
ihm Goethe, Clemens Brentano und Adalbert Stifter, wie seine Zeitgenossen Else
Lasker-Schüler und Joachim Ringelnatz und nach ihm Günter Grass und Wolfgang
Hildesheimer gehört Hermann Hesse zu den Talenten, die sich als Schriftsteller
wie als bildender Künstler auszudrücken vermögen.
Nach
erstem Wirken als Dichter geriet er in der Zeit zwischen 1914 bis 1918 in eine
schwere Krise. Einen Ausweg fand er im bildnerischen Schaffen und begann
zunächst zu zeichnen. Mit größter Energie brachte er sich das Malen bei.
Im
Frühjahr 1919 zog Hesse ins Tessin. Landschaft und Licht inspirierten ihn
außerordentlich, so dass er wieder mit dem Schreiben begann und sich
schließlich parallel dazu vornehmlich auf die Aquarellmalerei
konzentrierte.
„Das Eigenständige und Unverkennbare an Hesses Malerei
ist die enge Wechselwirkung zwischen der Abstraktion, Farbigkeit und
Musikalität seiner Bilder mit denselben Komponenten in seiner Lyrik und Prosa.“
Volker
Michels
Auf die Bitte eines Journalisten, eine Monographie
über van Gogh zu verfassen, antwortete Hesse mit der Erzählung „Klingsors
letzter Sommer“. In dieser Erzählung mischen sich seine malerischen Ambitionen
und Leidenschaften mit denen van Goghs, spielen Künstlerleben und der Umgang
mit Farben die tragende Rolle.
„Aber wenn man mit Farbe ein Stück Natur umdichten
wollte, so kam es darauf an, daß die paar Farben genau, haargenau im gleichen
Verhältnis, in der gleichen Spannung zueinander standen wie in der Natur.“
Hermann
Hesse, „Klingsors letzter Sommer“, 1919
Die
erste große Ausstellung von Hesses Werken fand 1920 in der Kunsthalle in Basel
statt. 1922
zeigten Hermann Hesse und Emil Nolde gemeinsam ihre Arbeiten in
Winterthur. Seit den
1970er Jahren erwiesen sich mehr als 50 Ausstellungen mit Hesse Aquarellen als
Publikumsmagnete.
„Hermann
Hesses Aquarelle sind von einer Kraft und farblichen Schönheit, die mich sofort
fasziniert haben. Sie sind köstlich wie Früchte und lachen wie Blumen. Sie
erfreuen das Herz.“
Romain
Rolland
In Kooperation mit der Galerie Ludorff, Düsseldorf.