zeigt Clemens Tremmel Bergformationen von höchst abwechslungsreicher Struktur, aus den unterschiedlichsten Gesteinsschichten emporgewachsen und in sandigen, erdigen, grünschimmernden Farben plastisch und mit starker Tiefenwirkung dargestellt. In Kontrast zu den schroffen Felsen liegt ruhig ein eisklarer See, eingebettet in eine zarte pflanzliche Vegetation. Auf die Szene fällt ein heller Lichtstrahl, der die Natur theatralisch illuminiert.
Spannungsgeladen sind Tremmels Naturpanoramen dadurch, dass er den Prozess von Vergehen und Neuschöpfung der Natur erlebbar werden lässt. Er baut seine Spannung aus dem Wechselspiel von Stillstand und Formierung auf. Dabei beruft er sich auf die Entstehung der Bergwelt, die sich aus Ur-Meeren, Erde, Vulkanit, Kalk, Marmor, Sand etc. herausgebildet hat. Für diese Ur-Elemente findet er malerische Entsprechungen, indem er beispielsweise auf Metall als Maluntergrund zurückgreift, das wiederum als Mineral in der Erdkruste auftritt. Der Farbglanz der Metallplatten, je nach Metallart, ob Kupfer oder Messing, mal goldgelb, mal rötlich schimmernd, scheint durch die Malerei hindurch und wird Teil des Bildes. Am häufigsten malt Tremmel mit Öl auf Aluminium, das in seiner Substanz aus Tonerde, auch wieder unmittelbar eine materielle Verbindung zum Dargestellten eingeht. Darüber hinaus verwendet Tremmel körnige Pigmente, um Plastizität zu erzeugen.
Auch spielt die zerstörerische Kraft der Natur im Werk von Clemens Tremmel eine wichtige Rolle. Durch Vernebeln, Verlaufen der Farbe, Oberflächensctratching oder -übermalung sowie punktuelle Flecken greift der Künstler in die Natur ein und verweist so einerseits auf die Gewalt der Natur, andererseits auf menschliches Eingreifen in dieselbe. Tremmel schafft gigantische und zugleich präzise Naturkulissen, die romantische Sehnsuchtsorte symbolisieren, welche er aber treffsicher zu durchbrechen weiß. Dabei gelingt dem Künstler die Verbindung von realistischer Naturdarstellung und Abstraktion zu einem Werk. Seine energetische Kunst ist berauschend. Sie führt den Betrachter in einen Naturraum, der nicht nur durch Stille beherrscht wird, sondern auch von Klängen der Natur wie dem Rauschen des Meeres oder der Winde.
Der Leipziger Maler Clemens Tremmel wurde 1988 in Eisenhüttenstadt geboren, er studierte an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden.
Mit zahlreichen Ausstellungen unter anderem in Zürich, Manchester, Berlin, Melbourne und Bayreuth wurde seine Kunst bisher schon gewürdigt.
Immer wieder begibt sich Tremmel auf Reisen ins Gebirge unter anderem nach Island, Nepal und Jordanien.