Aufbruch in eine neue Zeit: Die modischen 1910er und 1920er Jahre

Évènement am 17. Januar 2023 um 19 Uhr mit einer Einführung von Stefanie Schütte-Schneider

Als Auftakt in unser Jubiläumsjahr 2023
zeigen wir eine Ausstellung mit Kunstwerken aus dem Gründungsjahrzehnt von
Felix Jud, den 1920ern, die das Lebensgefühl jener Zeit widerspiegeln, in der
Künstler, Dandys, Kurtisanen, Industrielle und Adlige die Nachtclubs stürmten.

Ausstellung vom 17. Januar bis 25. Februar 2023
Im Fokus stehen dabei hand- und
schablonenkolorierte Modezeichnungen aus dem Berlin der Jahre 1922 bis 1924 –
von so berühmten Künstlerinnen und Künstlern wie Annie Offterdinger, Jeanne
Mammen
und Ernst Ludwig Kretschmann. Die pulsierende Metropole
Berlin war darum bemüht, Paris den Rang als tonangebende Modestadt abzulaufen. Die
kunstvollen Illustrationen aus dem Modejournal Styl in kleiner
exquisiter Auflage dokumentieren das stilistisch eigenständige Modeschaffen in
Deutschland, den Typ der Neuen Frau, modernen Lebensstil und Raumkunst. Zudem
lassen sich die abwechslungsreiche individuelle Freizeitgestaltung wie ein
Besuch auf der Pferderennbahn oder des Kasinos sowie das ausschweifende
Nachtleben ablesen. In der Darstellung geprägt sind die „Blätter für Mode und
die angenehmen Dinge des Lebens“ sowohl von neuen Kunstströmungen, dem Bauhaus
und der Neuen Sachlichkeit, als auch von Neuerungen im Plakatdesign, der
Kunst zu Werbezwecken. 

Parallel zur Kunst, die im Kontext der Weimarer
Republik in Berlin steht, konzentriert sich die Ausstellung auf Art Déco
in Paris, mit seinen Anfängen bereits in den 1910ern. Von so hochkarätigen
Vertretern jener dekadenten, dem Luxus frönenden Stilrichtung des Art Déco
wie George Barbier, Erté und Umberto Brunelleschi sind handkolorierte
Pochoirdrucke aus dem Journal des Dames et des Modes zu sehen sowie
auch feine Tuschpinselzeichnungen von Bühnenkostümen der Revuetänzerinnen. André
Derain
und Jean Gabriel Domergue porträtieren mondäne Damen der
„golden twenties“, Raoul Dufy aquarelliert eine vergnügliche Badeszene
und der sehr gefragte Georges Goursat karikiert die Hautevolee der
französischen Gesellschaft, die allabendlich in den Cabarets und Nachtclubs feierte,
vom Verleger bis zum Rennfahrer.

Stefanie Schütte-Schneider wird eine Einführung in die Ausstellung geben, und zu Stil und Mode der Zeit in den
Metropolen Paris und Berlin referieren.



Die promovierte Literaturwissenschaftlerin, Journalistin
und Autorin hat viele Jahre lang als Modekorrespondentin für die Deutsche
Presse-Agentur (dpa) von den Pariser Laufstegen berichtet.

Aufbruchstimmung herrscht auch ein Jahrhundert
später vor, in allen Lebensbereichen reformiert sich die Gesellschaft, hier am
Neuen Wall sind wir mittendrin. Wir bestimmen mit und stimmen uns ein. Und Sie
sind dabei!

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