„Umfangen sind diese Gestalten aber auch gefangen, auf das Dunkle angewiesen, das sie schützt und zugleich an sie bindet.“
(Werner Hofmann)
Die Technik der Kaltnadelradierung:
Erika Hegewisch hat sich in ihrem druckgraphischen Schaffen ganz auf eine Technik und ihre Perfektion konzentriert: die Kaltnadelradierung. Bei dieser Technik arbeitet die Künstlerin mit einer Stahlnadel direkt in die Kupferplatte und erzielt dabei zwei Effekte: Eine Furche, die im Druck als feine schwarze Linie erscheint, und die links und rechts von der Furche aufgeworfenen Grate, die das samtige Schwarz der Drucke bewirken. In den ganz dunklen Partien wachsen diese Grate zu geschlossenen Flächen zusammen. Die unbearbeiteten Partien hingegen erscheinen im Druck weiß.
Die Künstlerin hat damit ein Medium gewählt, welches durch das Miteinander von zartem Weiß und Schwarz die Schleier webt, die sich über die Geheimnisse ihrer Szenerien legen. Ganz ungewöhnlich ist die Größe der Platten, die sie in dieser Technik bearbeitet, was wiederum einen besonders sorgfältigen Druck ihrer Grafiken erfordert. Sie können nur in einer geringen Auflage produziert werden, da die zarten Grate nach einer bestimmten Anzahl von Drucken abgenutzt sind.