FELIX JUD erhält Hamburger Buchhandlungspreis 2024

Wir danken der Jury für die Verleihung des Hamburger Buchhandlungspreises!


Und der Autorin Regula Venske für ihre Laudatio.

Liebe Freunde und Freundinnen langer Nächte und der Literatur, liebe Büchermenschen – und besonders sehr geehrte – heute ja im wahrsten Wortsinn geehrte – Buchhändler und Buchhändlerinnen, und hier noch einmal speziell liebe Marina Krauth und lieber Robert Eberhardt: Es ist mir eine große Ehre und Freude, Ihnen mit Ihrer gesamten Crew heute Abend zum Hamburger Buchhandlungspreis 2024 gratulieren zu dürfen. Und zu gratulieren, das heißt vor allem: Ihnen zu danken!



Felix Jud, das ist, wie alle Anwesenden wissen, eine Hamburger Institution, deren 100-jähriges Bestehen wir im vorigen Jahr gefeiert haben. Heute nun feiern wir die Gegenwart und danken Ihnen für allen Mut und Wagemut, Ihre Leidenschaft und die Beharrlichkeit, mit der Sie die Buchhandlung Felix Jud ins 21. Jahrhundert geführt und so einzigartig für die Zukunft aufgestellt haben. Neuester Coup, so war gestern im Börsenblatt zu lesen, ist die Auslieferung von bestellten Büchern auf dem Wasserweg! Das ist wohl singulär nicht nur in Deutschland, sondern sogar auch in unserem schönen Hamburg: Binnen 20 Minuten liefern Sie, lieber Herr Eberhardt, die wasserdicht verpackte Ware höchstpersönlich mit dem knallroten Felix-Jud-Kajak an einen Alsteranleger. Wie großartig ist das denn!



Felix Jud, das ist ja mehr als eine Buchhandlung. Es ist auch ein Antiquariat und Kunsthandel, es gibt einen Verlag und es gibt vor Ort ganz wunderbare, interessante, spannende Ausstellungen sowie hochkarätige Lesungen, Gespräche, Veranstaltungen – vorhin erst mit Nora Bossong. Der ganze Laden, diese „Sardinenbüchse“ und „unvergleichliche Kulturklause“, wie Thomas André im Hamburger Abendblatt schrieb – von einem „intellektuellen Delikatessengeschäft“ schwärmte Karl Lagerfeld – der ganze Laden am Neuen Wall ist eine einzige Wunderkammer. Nicht zu vergessen aber auch der noch junge Felix Jud Bookstore, seit zwei Jahren im New Institute in der Warburgstraße ansässig; möge auch diesem Projekt einer „Themenbuchhandlung zu Zukunftsfragen“ eine prosperierende Zukunft beschieden sein!



Zum 60. Geburtstag des Schriftstellers und Kulturphilosophen Alexander von Gleichen-Russwurm am 6. November 1925 gab sein Verleger Julius Hoffmann in Stuttgart ein „den Freunden“ gewidmetes Buch heraus, aus dem ich Ihnen abschließend ein paar Zeilen zurufen möchte. Der Jubilar, übrigens ein Urenkel Friedrich Schillers und in Thomas Manns Doktor Faustus dreimal namentlich genannt, war ein Homme de Lettres, den ich mir durchaus auch beim Schmökern am Neuen Wall hätte vorstellen können. In einem Gedicht, das dem Rückblick an seinem 60. Geburtstag vorangestellt ist, hat der Autor seinen Dank an die Buchhändler trefflich auf den Punkt gebracht.


Ich lese es speziell für Sie, lieber Herr Eberhardt, liebe Frau Krauth, liebes Team der Buchhandlung Felix Jud, aber natürlich lese ich es auch für Sie alle:


DEN BUCHHÄNDLERN GEWIDMET


Vermitteln zwischen Publikum und Dichter
Heißt mehr, als man im allgemeinen glaubt.
Ist für den wahren Ruhm die Nachwelt Richter,
Des Buchs Tantièmen höher schraubt
Am besten freundlicher Verkehr im Laden.
Dem Autor stets zu Nutz und nie zum Schaden.


Es muß der König mit dem Dichter gehen,
Hieß einst das Wort; es gilt nicht mehr für heut.
Buchhändler gilt’s an seiner Seit zu sehen,
Denn unser König sind die vielen Leut,
An die wir uns mit unsern Werken wenden.
Verbreitung gilt es, wenn wir Weisheit spenden.


Herzliche Gratulation, Verneigung und Dank, und immer genug Wasser unterm Kajak und Glück-auf für die Zukunft!

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