Lyonel Feininger I Fernweh und Heimathafen

Ausstellung vom 2. August bis 17. September 2022

Vernissage & Gespräch mit 
Conrad Feininger am 2. August um 19 Uhr

Lyonel Feininger war einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts und Leiter der Graphikwerkstatt am Bauhaus. Nun ist sein Enkel Conrad Feininger nach Dessau zurückgekehrt. Wir freuen uns, dass er uns zur Eröffnung der Ausstellung in Hamburg besuchen wird. In einem Gespräch werden wir einen Einblick in die Familiengeschichte der Feiningers gewinnen.
Lyonel Feininger hat wie kein anderer
Künstler die Ambivalenz aus Fern- und Heimweh so unterschiedlich dargestellt.
Mal schreitet ein Mensch durch das Tor aus der Stadt hinaus, mal zieht eine
Lokomotive an einer Stadt vorbei, mal durchkreuzt ein Segelboot die Meere.
Ready to depart?, so lautet
der Titel eines Bildes, auf der ein geschäftiges Treiben um einen Zug herum
erkennbar ist. Eisenbahnen und Schiffe begeisterten Feininger von Kind an – und
er legte sich über die Jahre eine eigene Sammlung von Abbildungen der unterschiedlichen
Eisenbahn- und Schiffstypen an, auf die er immer wieder zurückgriff.

Aufbruch
und Fortbewegung hat Feininger interessiert, fühlte er sich selbst zeitlebens
hin- und hergerissen zwischen Dorf und Stadt. Er war wenig ortsgebunden. Feininger studierte
in Hamburg, Berlin, Lüttich und Paris, lebte in Weimar sowie Dessau und emigrierte
nach New York, seine Geburtsstadt.

Eine
wichtige Inspiration für seine Bildsprache ist die kubistische Kunst, in der die
Welt in geometrische Formen aufgefächert wird, um sie so simultan aus
verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen. Seiner
Fantasie konnte Feininger insbesondere in den Karikaturen freien Lauf lassen,
die in einer Vielzahl unterschiedlichster Zeitschriften publiziert wurden. So
ist er auch als Zeichner  humoristischer,
gesellschaftskritischer und politischer Darstellungen nicht zu verkennen.

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