Johann Wilhelm Schirmer

Hinreißend ist diese Landschaftsszenerie in Öl des Künstlers Johann Schirmer, der hier den blau glitzernden Lago di Agnano, in den Phlegräischen Feldern rund um Neapel ins Zentrum seiner Darstellung rückt. Umrahmt wird dieser, heute nicht mehr existierende See, von den hügeligen Vulkanketten im Hintergrund sowie hohen Bäumen im Vordergrund, die sich lieblich wie Girlandenschmuck zur Mitte des Bildes hin neigen. So wirkt Schirmers romantische Darstellung wie eine Theaterkulisse, in der eine weibliche Darstellerin links im Bild hockend zur Betrachterin dieser, ins morgendliche zarte rosa Licht getauchten weiten Natur wird. Ihr Blick reicht über den Golf von Pozzuoli, das Castello di Baia, den Monte Procida und die Insel Ischia mit dem hohen Gipfel des Berges Epomeo. Schirmer idealisiert seinen Landschaftsausschnitt, fielen beispielsweise die Baumriesen in jener Zeit dem Schiffsbau zum Opfer. Möglicherweise ist diese Studie nicht vor Ort, sondern in seinem Atelier in Düsseldorf entstanden, dort besuchte er ab 1825 die Kunstakademie. In den Jahren 1838–1840 reiste Schirmer nach Italien, dies führte ihn in die eher stilisierende Richtung der Landschaftsmalerei.

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