„Maria Merian bewegt sich in ihren Darstellungen zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen Naturbeschauung und Malerei“. Diese lobenden Worte findet der Dichter Johann Wolfgang von Goethe, selbst ein leidenschaftlicher Forscher auf dem Gebiet der Botanik.
Auf naturgetreuen Bildtafeln, die nicht nur zu Lebzeiten, sondern bis heute, einen Kultstatus erleben, baut Merian ihr Lebenswerk auf. Dabei konzentriert sie sich in ihren Studien stets auf das Zusammenspiel von Blumen und Insekten, dokumentiert zeichnerisch die Lebenszyklen der Tiere, während sie die Pflanzen in voller Blüte zeigt.
Schon in den niederländischen Stillleben des frühen 17. Jahrhunderts finden sich Insekten wie Motten und Schmetterlinge, die als Vanitassymbole das Licht umschwärmen.
Blumen ziehen uns mit ihrer Pracht und Vielfalt seit jeher in ihren Bann. Und so finden sich die ersten realistischen Darstellungen von Blumen bereits um 1500 in Büchern zu Natur- und Heilkunde.
Eine avantgardistische Arbeit und ein Stück Emanzipationsgeschichte über eine Frau, die gegen alle Konventionen der Zeit, alleinerziehend, mit Mut und Entschlossenheit Karriere machte. So werden ihre Werke bis heute in den Museen gezeigt, wie im Städel in Frankfurt und aktuell in der Kunsthalle München.