Thomas Mann

Originalinterimsbroschur mit Vignette. In späterem Klappetui. 154 Seiten. Erste Ausgabe im Hausverlag des Autors in der seltenen Verlagsbroschur. Mit Mitte 30 verfasste Thomas Mann diese Novelle, die vor autobiografischen Elementen geradezu strotzt, er nannte sie „die Tragödie einer Entwürdigung.“ Als Vorbild für Gustav von Aschenbach dient Gustav Mahler, der im Mai 1911 in Wien starb. Thomas Mann hat 1910 der Uraufführung Mahlers opulenten 8. Sinfonie durch den Komponisten in München beigewohnt und war beeindruckt von dem Willen, der hinter diesem künstlerischen Kraftakt stand. Er schrieb dem Komponisten in dem Begleitbrief zu einem Exemplar „Königliche Hoheit“, in ihm, Mahler verkörpere sich „der ernsteste und heiligste künstlerische Wille unserer Zeit.“ 1921 erklärte Thomas Mann in seinem „Vorwort zu einer Bildermappe“ des Künstlers Wolfgang Born mit neun Lithografien zu „Tod in Venedig“, dass Aschenbach mit Bedacht „die Maske Mahler“ trage. Lucio Visconti hat sich bei seiner berühmten Verfilmung des Buches davon inspirieren lassen, indem er Musik Mahlers verwendete und auch Teile der Optik des sterbenden Komponisten dem Aussehen Mahlers entlieh. Sehr guter Zustand, nur früher Preisvermerk in blei auf Deckel und am oberen Kapital leicht bestoßen.

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