Karl Schmidt-Rottluff ist Pionier und wichtigster Vertreter des deutschen Expressionismus sowie Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“ (1905–1913). In seinen expressionistischen Bildern verleiht der Maler der leidenschaftlich aufgetragenen und bildbestimmenden Farbe eine intensive Leuchtkraft und geht in der Verwendung der unvermischten Primärfarben im Vergleich zu seinen Künstlerkollegen am weitesten, so auch in „Gelber Klang“ von 1964. In einer weichen Formensprache fängt Rottluff die Essenz der Szenerie, ein stimmungsvolles Interieur mit Blumenstrauß, ein. Das Bild zählt zu seinen reifen Stillleben, die durch Aufenthalte in Pommern, am Lebasee, im Tessin und im Taunus, ferner in Rom als Studiengast der deutschen Akademie in der Villa Massimo (1930) inspiriert sind. Motivisch schließt Karl Schmidt-Rottluffs Spätwerk an die expressionistische Phase an. 1967, drei Jahre nach Entstehung von „Gelber Klang“, wird auf seine Initiative hin das Brücke-Museum in Berlin eröffnet.