Als Kamee bezeichnet man ein erhaben geschnittenes Relief in einem Schmuckstein oder einer Muschel. Durch die verschiedenen Tönungen des Rohmaterials in Schichten hebt sich das dargestellte Motiv meist heller vom tieferen Grund ab. Die meisten Schmuck-Kameen entstanden aus Muscheln.
Bei diesen schön geschwungenen Naturgebilden aus Perlmutt, teilweise bernsteinfarben schimmernd, handelt es sich um Meeresschneckengehäuse. Das Material des Gehäuses eignet sich aufgrund der verschiedenfarbigen Schichten besonders gut, um hohe Kontraste zu erzielen.
Dargestellt ist in feinen Schnitzereien „musizierende Göttin mit Amorette“.
Meeresschnecken besiedeln alle Bereiche des Meeres, von der Brandungszone bis in die Tiefsee, von den Polen bis zum Äquator. Sie befinden sich in Korallenriffen auf Schwämmen, im Sandboden, an Felsen und Tangen und frei im Wasser schwimmend.
Diese Meeresschnecken wurden in Italien, in Torre del Greco an Neapels Bucht in einer der dort ansässigen traditionellen Manufaktur kunsthandwerklich bearbeitet. Dabei kommt den Farbkontrasten der Kamee eine besondere Rolle zu; je stärker sie sind, desto wertvoller sind sie. Um eine Kamee herzustellen, muss sich der Kunsthandwerker von den Unregelmäßigkeiten seines Materials inspirieren lassen und diese nutzen.