Wunderkammer

Die Obelisken führen uns aufgrund ihrer spitzen Form ins Alte Ägypten, zu den Pyramiden, die wie dieses faszinierende Objektpaar, die zu fester Substanz gewordenen Strahlen des Sonnengottes darstellen sowie die Verbindung zwischen dem Irdischen und der Götterwelt. Oftmals wurden meterhohe Obelisken aus Stein und mit einer aus Gold beschichteten Spitze, paarweise vor den Eingang antiker Tempel oder Pyramiden platziert. Diese hier nun ausgestellten Miniaturobelisken aus Keramik sind wahre Schmuckstücke, in filigraner Blau-Weiß-Malerei und reichlich verziert mit einem umlaufenden Dekor aus Akanthusblatt und weiteren Ornamenten sowie je vier Maskarons (groteske Maskenköpfe) an den Schauseiten. Der Maskaron ist als Element der Karikatur seit der Antike bekannt, ebenso wie die Obelisken selbst. Im niederländischen Delft wurden diese dekorativen Prestigeobjekte im 18. Jahrhundert gefertigt. Gegründet wurde die Delfter Fayence-Manufaktur aufgrund der sehr hohen Nachfrage chinesischen Porzellans im 17. Jahrhundert. Die Idee war, das Porzellan zu Imitieren und so entstand die zinnlasierte Keramik, das bis heute populärste niederländische Nationalprodukt. Die ältesten Denkmäler menschlicher Baukunst vereint mit traditionellem holländischen Kunsthandwerk zu einem spektakulären Skulpturenpaar ist eine absolute Rarität!

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