Karl Schmidt-Rottluff

Das mediterrane Ostseeflair, dass der Brücke-Künstler Karl Schmidt-Rottluff hier in den Farben Blau, Grün, Terrakotta und Dunkelrot aquarelliert, dürfte auch Thomas Mann verzaubert haben. Ab 1920 verbringt der Maler die Sommermonate im hinterpommerschen Jershöft, dort entstehen Landschaften mit Leuchtturm in verschiedensten Variationen. Thomas Mann entschloss sich im Spätsommer 1929 ein Sommerhaus in Nidden, zwischen Ostsee und kurischem Haff, bauen zu lassen. Die Niddener nannten es ironisch „Onkel Toms Hütte“. Drei Jahre lang, von 1930 bis 1932, arbeitete Thomas Mann hier im Sommer an „Joseph und seine Brüder“. Abgeschieden und außerhalb des Deutschen Reiches gelegen, war es für viele nun nicht mehr ein Ort der inneren, sondern auch der äußeren Emigration geworden. Im Juni 1933 emigrierte Thomas Mann aus Deutschland. Nach Nidden kehrte er nicht mehr zurück. Das Haus ist heute das Thomas-Mann-Kulturzentrum. Karl Schmidt-Rottluff besuchte Nidden, von Max Pechsteins Begeisterung angeregt, bereits im Sommer 1913. Beiden Künstlern gemein, ist die Liebe zum Meer, und so suchten sie immer wieder die unterschiedlichsten Küstenstreifen entlang der Ostsee auf.

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