Der Reliquienschrein begeistert aufgrund der hohen kunsthandwerklichen Qualität sowie des Kultstatus, Kunstsammler weltweit und findet Einzug in die Wunderkammern. Als Artefakt samt Reliquie im Inneren, ist er Gegenstand kultischer religiöser Verehrung, vor allem im Katholizismus und im Buddhismus, aber auch in den anderen Weltreligionen. Dabei dient das aufwendig und kostbar gestaltete Behältnis zur Aufbewahrung der Reliquie wie beispielsweise irdische körperliche Überreste eines Heiligen, zumeist Knochenreste, Asche, Zähne etc. Platz findet in ihm darüber hinaus aber auch ein geliebter persönlicher Gegenstand, z.B. ein Schmuckstück.
Mit Schmucksteinen ist dieser französische Reliquienschrein aus Metall und Glas verziert, und innen mit Stoff verkleidet sowie mit einer goldfarbenen Stoffrankenbordüre versehen. Zwei herausnehmbare, runde Kartuschen im Inneren bewahren Knochenreste sogenannter Katakombenheiliger. Hinter den Fenstern sind vorne und seitlich Reliquien der hl. Ursula von Köln († um 451), die im 5. Jh. der Legende nach mit 11.000 Jungfrauen bei Köln ihr Martyrium erlitt, worauf bis heute die elf Tränen im Kölner Stadtwappen erinnern, des hl. Franz von Sales (1567-1622), Kirchenlehrer und Patron der Schriftsteller, des hl. Franz von Assisi (1181-1226), Ordensgründer und Mystiker sowie des hl. Paulus († nach 60), Apostel, Missionar und erster Theologe des Christentums.