Er sei ein Ohren- und kein Augenmensch, äußert sich Thomas Mann, und betont so seine enge Beziehung zur Musik. Musik und bildende Kunst verbindet sich im Werk des Wiener Expressionisten Max Oppenheimer aufs Vortrefflichste. Oppenheimer schuf zahlreiche Darstellungen von Musikern und Orchstern. Das dynamisch komponierte Blatt entstand nach dem berühmten Wiener Rosé-Quartett. Thomas Mann, der im Winter 1925 / 1926 die Münchner Ausstellung mit Werken Max Oppenheimers in der Galerie Caspari besuchte, war begeistert von der starken akustischen Wirkung der Bilder, bei denen auf Personenporträts vollständig verzichtet wird zugunsten der Instrumente und der sie bespielenden Hände.
Oppenheimer versteht sich auf die reine Darstellung von Musik, dass er nebenbei auch Thomas Mann zu porträtieren wusste, sei nur am Rande erwähnt.
Als direkte Vorlage für diese Lithografie hat der Künstler wohl das Gemälde „Klinglerquartett“ von 1917 verwendet. Es hängt im Belvedere, Wien.
Das Jahr 1913 markiert den Beginn von Thomas Manns öffentlichen Äußerungen über Kunst. Bis zu diesem Zeitpunkt sind seine Einschätzungen versteckt in privaten Briefen oder sie sind literalisiert in Romanen und Erzähungen formuliert.