„Es ist 1910. Der zweite Roman liegt hinter ihm, „Königliche Hoheit“; nach „Buddenbrooks“ halten ihn manche für eine gelinde Enttäuschung. Noch kommt man nicht vorbei am Vatermörder, wenn man nach etwas aussehen will, auch wenn der Ausdruck leicht verwundert ausfallen kann, vielleicht auch darüber, dass die Zigarettenaschenspitze hält und nicht kippt.“
1910 wird die Münchner Wohnung für die mittlerweile sechsköpfige Familie Mann zu klein. Ein Umzug steht an, in die Mauerkircherstraße 13, ins damals noble Neubauviertel Herzogpark. Zwei nebeneinanderliegende große Wohnungen werden samt Personal bezogen.
Die vorliegende Fotografie zeigt Thomas Mann nun allerdings nicht in den eigenen vier Wänden, sondern im Atelier Elisabeth, in der Ohmstraße in München. Dort nahm die Fotografin, Elisabeth Hecker, zahlreiche Familienporträts der Manns auf. Es bestand ein persönlicher, auch brieflicher Kontakt zwischen dem Schriftsteller und der Fotografin.
Spezialisiert war Elisabeth Hecker auf Kinderbilder, ihr Mann Rudolf Hecker war Kinderarzt.