Gerhart Marcks

Gerhard Marcks (1889-1981) gilt neben Barlach, Lehmbruck und Kolbe als bedeutendster deutscher Bildhauer des vergangenen Jahrhunderts. Er begann mit Tierstudien im Zoologischen Garten von Berlin, die er bald zu ersten Plastiken verarbeitete. Seine Entwicklung befruchteten unter anderem das Oeuvre des Tierbildhauers August Gaul sowie seine Bekanntschaft mit Georg Kolbe.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Marcks an das Bauhaus in Weimar berufen. Angeregt von Lyonel Feininger, Leiter der Druckwerkstatt schuf Marcks fortan und ergänzend zu seinem dreidimensionalem Werk, zahlreiche Holzschnitte von einer ornamentalen, sehr eigenen Formensprache.

Reisen führten Gerhard Marcks nach Griechenland und Italien und begünstigten seine künstlerische Loslösung vom Expressionismus und die Ausbildung seines charakteristischen Personalstils, der sich ganz der Figur widmet und diese in kraftvoll reduzierter Formensprache und einer sinnlichen, archaisch-herben Natürlichkeit erfasst. Bronze wurde zum bevorzugten Material Marcks und zum Medium seiner bedeutendsten Werke.
Das beherrschende Thema in seinem Werk ist der Mensch – mit all seinen kleinen und großen Sorgen, Freude und Leid. So drückt er mit seinen Skulpturen die Empfindsamkeit und Innerlichkeit des Menschen aus. 

Gerhard Marcks hat Deutschland während des Zweiten Weltkriegs nicht verlassen, auch wenn er durch Schikanen seine Lehrposition verlor und 24 seiner Skulpturen 1937 als „entartet“ beschlagnahmt wurden. Beinahe sein gesamtes Oeuvre wurde 1943 zerstört, als sein Berliner Atelier bei einem Bombenangriff getroffen wurde. Von ihm versteckte Werke wurden geplündert und zerstört. Unermüdlich begann er nach dem Krieg von neuem und schuf auch einige Arbeiten für öffentliche Plätze, unter anderem in Köln, Hamburg, Mannheim und Frankfurt.

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